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Nicht erst seit gestern steht der deutsche Glücksspielstaatsvertrag im Mittelpunkt der Diskussionen, aber war Ende 2019 erneut entflammt und damit in aller Munde. Denn dieser sollte zum 01. Januar 2020 in Kraft treten, wurde aber im April 2020 erneut gekippt. Damit war erneut alles auf null gesetzt. Doch im Oktober 2020 war es dann so weit: Die Übergangsregelung trat in Kraft und für den 01. Juli 2021 war geplant, dass der neue GlüStV in Kraft tritt. Dies war auch der Fall. Doch was hat sich geändert für die online Fußballwetten?

 

Die Sportwettenlandschaft in Deutschland

 

Die deutsche Sportwettenlandschaft hat sich bereits mit der Übergangsregelung verändert. Denn die Novelle des Glücksspielvertrags auf die sich die Bundesländer geeinigt haben, bringt strengere Regeln mit sich. Einige Regelungen betreffen zudem das Kerngeschäft der Sportwetten-Anbieter.

 

Die offizielle Bezeichnung des neuen GlüStV lautet „Änderungsvertrag zum Glücksspielstaatsvertrag“ und dieser regelt das Verhältnis zwischen Staat und Wettanbietern. Die Frage, ob online Glücksspiele in Deutschland zulässig sind, standen dabei im Vordergrund. Die Vorgaben, die von den Buchmachern eingehalten werden, galten bereits seit dem 15. Oktober 2020 und sind seit dem 01. Juli 2021 bindend.

 

Die deutsche Glücksspiellizenz ist eine der wesentlichen Änderungen. Jeder online Buchmacher muss eine solche Lizenz beantragen und darf erst dann, wenn diese erteilt ist, ist ihr Angebot legal und sie dürfen Wetten in Deutschland anbieten. Ab dem Stichtag ist es den Anbietern ohne Lizenz offiziell untersagt, Sportwetten anzubieten. Auch wenn sich die Zahl der prominenteren Wettanbieter kaum verringern wird (eine Übersicht findet sich hier), ist davon auszugehen, dass gerade die beliebtesten der neuen deutschen Regulierung folgen und eine Vielzahl von Wettarten für deutsche Fußballfans nicht mehr anbieten werden.

 

Zudem gibt es eine Reihe von weiteren Maßnahmen. Das Ziel derer ist, die „Entstehung von Glücksspielsucht und Wettsucht zu verhindern und die Voraussetzungen für eine wirksame Suchtbekämpfung zu schaffen. Unter anderem sind damit folgende Maßnahmen gemeint: Einzahlungslimit (max. 1000€ monatlich), Angebot der Live-Wetten wird eingeschränkt und verpflichtende Maßnahmen für den Spielerschutz. Des Weiteren gibt es eine Sperrdatei, in der sämtliche Daten der Wett-Fans enthalten sind.

 

Der Glücksspielstaatsvertrag und die Wettsteuer

 

Die Geschichte des GlüStV ist lang und geht auf das Jahr 2010 zurück. Doch 2012 gab es die erste „große“ Veränderung auf dem deutschen Sportwettenmarkt. Denn seitdem sind die Buchmacher in Deutschland dazu verpflichtet, eine Wettsteuer in Höhe von fünf Prozent für jede geschlossene Wette an den Fiskus abzuführen. Von den Lobby-Verbänden gab es in diese Hinsicht Kritik, da die Steuer für jede Wette und nicht, wie zum größten Teil im Ausland gehandhabt, nur für Gewinne erhoben wird. Aber diese Steuer ist auch im GlüStV 2021 weiterhin erhalten und das bedeutet, für jede Wette, die ein deutscher Tipper platziert, müssen fünf Prozent abgeführt werden. Dagegen bleiben die Gewinne aus den Sportwetten steuerfrei.

 

Allerdings gibt es in Deutschland noch immer online Sportwettenanbieter, die aktiv damit werben, dass bei ihnen keine Wettsteuer fällig wird. Das bedeutet, dass diese Betreiber lediglich darauf verzichten, die Abfuhr der Steuern für die Kunden transparent zu machen. Ein Vergleich zeigt, dass die Wettportale, bei denen die Wettsteuer auf die Kunden übertragen wird, lukrativere Quoten bieten, als die, die darauf explizit verzichten.

 

Was ändert sich noch bei den Fußballwetten in Deutschland?

 

Zum einen wurde das Wettangebot reduziert. Die Anbieter mit einer offiziellen deutschen Lizenz dürfen „Ereigniswetten“ nur noch eingeschränkt anbieten. War es bspw. zuvor möglich, darauf zu wetten, welches Team den nächsten Einwurf, die nächste Gelbe Karte etc. bekommt, so sind diese nicht mehr erlaubt. Womit sich finanzielle Einbußen einstellen werden.

 

Darüber hinaus schränkt das Gesetz die Live-Wetten drastisch ein, die laut dem DSVW rund 60 Prozent des Umsatzes generieren. Nicht nur die Buchmacher müssen somit mit negativen Folgen rechnen, sondern viele Sportwetten-Fans sind nicht mehr in der Lage, ihre lieb gewonnenen Live-Wetten zu platzieren. Die Folge davon könnte sein, dass diese ihre Wetten nicht bei einem in Deutschland lizenzierten Anbieter platzieren, sondern bei einem Buchmacher mit EU-Lizenz, da dieser mit einem besseren Angebot aufwartet. In der Umkehrfolge bedeutet dies, dass die Sportwetten-Enthusiasten, die diesen Weg verfolgen, nicht von dem Spielerschutz in Deutschland profitieren.

 

Des Weiteren wird es einen „Panik-Button“ geben. Spieler, die bemerken, dass sie die Kontrolle über sich und ihr Wettverhalten verlieren, können mit einem Mausklick eine Sperre für 24 Stunden aktivieren. Diese Maßnahme soll die Kunden, die von der Spielsucht bedroht sind, mehr vor sich selbst schützen. In diesem Zusammenhang wird auch die Überwachung des Spielverhaltens ausgebaut. Die zu entwickelnde Zentralstelle in Hessen wird das Verhalten der Spieler und Anbieter überwachen. Mit einem Online-Abfragesystem soll der Druck auf die Wettportale erhöht werden, sich an die Regeln zu halten, und zugleich sollen die Spieler effektiv vor einem ruinösen Verhalten geschützt werden. Was noch nicht klar ist, welche Befugnisse der Datenschutz in Deutschland erlaubt.

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